„Grünes Investment“ liegt im Trend. Bereits deutlich über EUR 5.000 Mrd. werden europaweit nachhaltig investiert, wobei nachhaltige Immobilien-Investments bislang eine eher untergeordnete Rolle gespielt haben, was vor allem fehlenden einheitlichen, objektiven und globalen Zertifizierungssystemen geschuldet ist. Aufgrund der Novellierung der österreichischen Umweltzeichen-Richtlinie für nachhaltige Finanzprodukte haben seit dem Jahr 2016 nun auch Immobilienfonds die Möglichkeit, ein Nachhaltigkeitszertifikat zu erlangen. Der von fair-finance auf der Grundlage eines integrierten Nachhaltigkeitsratings ins Leben gerufene und von der Semper Constantia Invest GmbH verwaltete Immobilienspezialfonds „fair-finance real estate“ wurde als erster Österreichischer Immobilienfonds mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet.
Insgesamt veranlagt die fair-finance als eine der acht Betrieblichen Vorsorgekassen rund EUR 420 Mio. im Zuge der Abfertigung Neu. Wohnimmobilien stellen im Veranlagungsmix von fair-finance mit 10 % Zielgewichtung – der gesetzlich maximalen Höchstquote – nach Anleihen und noch vor Aktien die zweitgrößte Asset Klasse dar. Für diese Asset Klasse hat fair-finance ein eigenes Rating – getrennt für Neubau- und Bestandsobjekte – entwickelt.
„Die Sichtweise bestehender Gebäudezertifikate, die in der Regel hauptsächlich auf Energieeffizienz abzielen und somit Bestandsobjekte, wie beispielsweise klassische Zinshäuser, als nicht nachhaltig definieren, greift aus unserer Sicht zu kurz. Unser Rating für Wohnimmobilien bezieht daher neben den üblichen Kriterien und Kennzahlen für Energieeffizienz und Schadstoffbelastungen vor allem auch soziale und gesellschaftliche Aspekte mit ein“, erklärt Mag. Markus Zeilinger, Gründer und Vorstandsvorsitzender der fair-finance Vorsorgekasse AG.
Der fair-finance real-estate Immobilienfonds berücksichtigt also einerseits die klima:aktiv Mindeststandards und setzt zudem bei Bestandsobjekten auf Nachhaltigkeitskriterien, die gemeinsam mit dem Experten DI Erich Reiner aus Vorarlberg in einem eigenen Nachhaltigkeitsrating entwickelt wurden. Dabei werden über die klima:aktiv Kriterien hinausgehend Kennzahlen aus Standort, Energie, Ressourcen & Problemstoffen sowie Ethik & Transparenz miteinbezogen. Aktuell befinden sich fünf Wiener Zinshäuser und eine Sozialimmobilie im Besitz der fair-finance Fonds. Darüber hinaus wurde ein Grundstück in Aspern erworben, auf dem mit dem Projekt „Living Garden“ ein Vorzeigeprojekt für Urban Gardening umgesetzt wird. Die Fertigstellung ist für 2019 geplant.
Das Fondsvolumen beträgt rund EUR 30 Mio. und soll im Laufe des Jahres 2017 auf EUR 50 Mio. anwachsen. „Unserer Zielsetzung und Vision, mittels Innovationen Mehrwert zu schaffen und Geld als soziales und ökologisches Gestaltungsmittel einzusetzen – ohne Nachteile wie höhere Kosten oder geringere Performance für Kunden – sind wir mit dem ersten zertifiziert nachhaltigen Immobilienfonds jedenfalls ein großes Stück näher gekommen“, ergänzt Zeilinger.